Toleranz
Ist kein schönes Wort. Klingt ranzig. Aber die Bedeutung schon: Man übt sie aus und duldet damit Abweichungen, die eigentlich nicht gefallen. Eine Grundbedingung für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Und alle können auf ihre Art glücklich sein.
Sie wird seit Jahren gepredigt. So massiv, dass es bei mir ein klein wenig Opposition hervorruft. Bevormundung mag ich nicht. Und ich stelle fest, dass trotzdem allgemein die Intoleranz immer größer wird.
Das Problem ist, dass Toleranz meistens im Hinblick auf etwas bestimmtes gefordert wird. Sofern man dem nicht folgt, taucht beim Fordernden auf einmal eine überraschende Intoleranz auf. Toleranz ist aber absolut. Sie kann nicht nur in eine Richtung gelten. Jemand, der Toleranz gegenüber xxx fordert, muss auch tolerieren, wenn man dem nicht folgt. Oder wenn man intolerant ist. Ich verstehe, dass das ärgerlich ist, aber man sollte unsere Werte auch ernst nehmen.
Muss Toleranz unendlich sein? Philosophisch gesehen, ja. Im echten Leben nein. Toleranz beruht auf Gegenseitigkeit. Die Grenze ist dann erreicht, wenn die Toleranz selbst abgeschafft werden soll.
Ich bin jedenfalls ein sehr toleranter Mensch: Jeder darf machen, was er will. Klitzekleine Einschränkung: Er soll mir nur nicht damit auf die Nerven gehen!