Lächlerbildchen
Im Volksmund Smileys genannt. Zumindest früher: Zwei Augen ein lächelnder Mund, keine Nase. Aber es gab kurz danach immerhin auch ein Gegenstück dazu: den Frowny, den mag ich auch! ☹️
Und es gibt noch weiter klassische Gemütszustände, wie 😔 😣 😢
Da heutzutage alles immer diverser werden muss, man auf alle Gruppierungen Rücksicht nehmen muss, die Gesellschaft auseinanderdriftet, parzellisiert, individualisiert, werden auch die Smileys immer weiter entwickelt. Und verlieren ihren unschuldigen Charme. Es wird versucht, jeden erdenklichen und unerdenklichen Gemütszustand, jede Hautfarbe, Geschlechtszugefühligkeit und quasi jeden Charakter nachzubilden. Es gibt eine so große Auswahl, dass man erschlagen wird und keine Lust mehr hat, sie einzusetzen. Bald braucht man wohl keine Wörter mehr, sondern kann sich in Bildchen unterhalten. Ich: :-) Sie: :-( Ich: ?-| Sie: :~] Statt einem üblichen Wortschatz von wenigen Tausend Wörtern, nur noch ein paar Bildchen.
Deswegen heißen sie auch nicht mehr Smileys, sondern Emoticons, ein Wortspiel! Und es stellt klar, worum es geht. Intellicons gibt es nicht.
Ich bleibe aber mal beim Smiley, weil ich das Wort schöner finde. Und nun wird es ernst: SMILEYS SIND SCHLIMME DIKTATOREN! Sie schreiben einem vor, was man zu fühlen hat. Der Leser darf nicht mehr lesen und sich seine Meinung bilden. Nein, sie sind ein Wink mit dem Zaunpfahl: Dieser Text war lustig gemeint! Jetzt sollst Du traurig sein!
Es wundert mich nicht, dass Smileys aus dem Amiland kommen. In Filmen wird dort schon lange vorgegeben, was der Zuschauer denken und fühlen soll. Durch Einsatz von Musik, Schnitten, Effekten. Bloß nicht eine Szene für sich wirken lassen, oder gar durch Worte. Aber, wir haben doch die Worte! Aneinandergereihte Buchstaben, die alles ausdrücken können, was wir ausdrücken wollen. Aber es macht natürlich etwas mehr Mühe, Worte zu verstehen, zu interpretieren, den feinen Sinn zu erfassen, Anspielungen richtig zu deuten, und dann noch die Aussage zu verstehen. Der Smiley kann helfen, aber aber er entmündigt auch!
Ich selbst setze sie deswegen auf keinen Fall mehr ein! Nur ganz selten, manchmal. Und mein Lieblingssmiley ist der augenzwinkernde. Den könnte ich hier hinter jedem dritten Absatz einsetzen, damit nicht alles zu ernst genommen wird. 😉 Und es gibt eine Textvariante, die nur Eingeweihte verstehen ;-) Und dieser drückt auch wunderbar einen häufigen Gefühlszustand von mir aus: 😣
Der Zwinker-Smiley gehört zu den kontroversen Emojis. Einige Nutzer finden es angenehm, wenn sie eine Nachricht mit dem Zeichen erhalten. Viele Nutzer sind aber auch genervt von dem ;)-Smiley. So können Nachrichten einen überheblichen oder arroganten Unterton erhalten. Einige Nutzer fühlen sich dadurch sogar provoziert, da sie sich hierdurch „von oben herab“ behandelt fühlen oder den Smiley anzüglich finden. (Quelle).
Und ein paar wunderbar animierte Beispiele hatte ich aus Spaß schon vor langer, langer Zeit gesammelt.
Nachtrag vom 15.12.23: Habe heute erfahren, dass der Original-Smiley gerade 60 Jahre alt wird. Das wusste ich nicht, reiner toller Zufall! Und ich möchte noch den Erfinder nennen: Harvey Ball, der wohl nur 240 Dollar dafür bekam, aber immerhin halbwegs berühmt wurde.
Der Text soll Pflichtlektüre sein, für jeden – oh Entschuldigung jede*n – der – oh Entschuldigung – derdie – das Lesen und Schreiben lernt. Es sollte Aufgabe des Lehrers – oh Entschuldigung deser Lehrer*in – sein, die komplizierten Wörter zu erklären. Vielleicht sind all dieser Wörter kompliziert.
lg PJ
Danke! Und einfach „für jeden Menschen“ schreiben, dann umgehen wir diesen Quatsch ;) Wir sind doch alle Menschen, oder? Vielleicht sollte auch lieber die KI mit unseren Texten gefüttert werden. LG gorg