Kategorie:

Gedanken // Seite 5

Schimpfwörter

Achtung: der folgende Artikel enthält unter anderem auch recht offensive Wörter. Wenn Sie ein empfindsamer Mensch sind, oder einfach keine Lust darauf haben, sollten Sie gegebenenfalls nicht weiter lesen.

Benutzt jeder von uns. Manchmal. Nur in unterschiedlicher Art und Stärke. Manche sagen „Mist“. Andere „Verdammte Scheiße“. Oder eine Steigerung, wenn der Rechner mal wieder nicht macht, was er soll: „Fick Dich!“.

Ein schlimmes, sehr ordinäres Unterschichtenschimpfwort. Ich gestehe hiermit: Ich habe es auch schon ausgesprochen. Laut und deutlich. Mit entsprechender Verärgerung. Aber nicht vor anderen. Das ist natürlich nicht meine Sprache, entspricht nicht meinem Niveau und meinem Anspruch. Trotzdem kommt es aufgrund einer massiven körperlichen Erregung abundzu mal raus.

Schimpfen hat ja die Funktion, mal Dampf abzulassen. Das ist gut so! Daher ruhig abundzu schimpfen, auch schlimme Wörter, aber nicht vor anderen.

08. Februar 2019 // Gedanken, Wörter // Kommentar schreiben!

Antwort von Herrn M.

Auf diese Anfrage.

Sehr geehrter Herr GORG,

danke für Ihre Infos zur Seite lustwort.de. Ich habe mir Ihr Tagebuch angesehen und bin sehr angetan. Das, was Sie schreiben, ist sehr außergewöhnlich und interessant.

Mit freundlichen Grüßen
Harald M.

INTERESSANT!?? das ist wohl das schlimmste Kompliment, das einem begegnen kann. Egal. Herr Martenstein hat auf die Seite gesehen, für ganz gut befunden, wenn auch ohne Ausrufezeichen. Alles ok. Aber etwas mehr Enthusiasmus wäre angebracht!

08. Februar 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Wir leben alle viel zu gesund

Und verspielen damit unser Leben und die Lust! Es ist doch viel schöner zu sagen: „Ich esse jetzt diese Tüte Chips, und hole mir ein Bier dazu!, als: „Nee, lieber nicht, ich esse jetzt ein paar Möhren.“ Warum soll ich mich quälen, wenn ich doch Spaß haben kann? Ich mache heute keinen Sport, sondern gucke Fernsehen. Anstatt: Du Schatzi, ich geh Jogen, bis heute Nachmittag!

Gut, der Bauch ist in letzter Zeit dann doch etwas überproportional voluminöser geworden. Aber ich lebe noch! Warum also diese Selbstbeschränkung? Nun, es hat mit Selbstoptimierung zu tun, mit überzogenen Ansprüchen, mit falschen Bildern in der Öffentlichkeit mit dem extremen Hang zur Anpassung, mit einem faschistischen Körperwahn und mit dem Zwang zur  optimalen Selbstdarstellung in den Medien.

Und das ist krankhaft. Gibt es keinen Mittelweg mehr? Einfach gesund essen und nur abundzu mal zuschlagen, manchmal Sport treiben, und viel spazieren gehen. Ach ja: und nur eine Tüte Chips im Monat. Und selten mal: Eine Zigarre.

Ich bin überzeugt: das zusätzliche Glücksgefühl ist wertvoller und nachhaltiger als der Verlust an Gesundheit!

Kleiner Nachtrag dazu: Im Fahrstuhl zu meinem Büro der Geschäftsführer einer anderen Firma. Aus seiner Tasche am Boden lugt eine Packung Zigarren mit der Aufschrift „Rauchen tötet“ (oder ähnlich) heraus. Ich spreche das etwas provokativ ihm gegenüber aus, um zu sehen, wie er reagiert: „Ja, aber bis dahin habe ich jede Menge Spaß gehabt.“

Minimum

Ich mag es, mit wenig auszukommen, Nicht, dass es notwendig wäre, aber ich fühle mich wohler. Und habe einen gewissen Ehrgeiz entwickelt, und bin überzeugt. Dazu gehört auch, dass alles aufgeräumt ist. Im Schrank gibt es entsprechend nur drei Hosen: eine blaue, eine schwarze und ein schicke. Drei Paar Schuhe. Einen … Der Schreibtisch ist leer. Nur eine Maus und eine Tastatur. Ohne Kabel. Die Monitore hängen an Befestigungen in der Luft. Das Bücherregal könnte ich eigentlich auch entsorgen. Ich lese schon lange nicht mehr. Aber da habe ich noch Hemmungen. Stuhl und Bett brauche ich noch, und – das Sofa (in diesem Fall eine Recamiere). Ansonsten? Wenig. Ich versuche auch noch auf den Punkt zu sein. Pünktlich Verabredungen einhalten. Nur die exakt korrekte Menge Milch in den Kaffe gießen. Ja, das ist pedantisch, aber ich mag es, und es hilft, gut organisiert zu sein.

Minimalismus kann schön sein.

07. Februar 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Alexa, mach Sport für mich!

Es ist ja beeindruckend, was moderne Technologie heutzutage schon leistet. Aber wirklich überzeugt bin ich noch nicht.

Welches Gerät hilft mir dabei, abzunehmen ohne Bewegung? Wie kann ich viel Geld verdienen ohne zu arbeiten? Warum gibt es immer noch Menschen, die mich nerven? Wie kann ich ohne Freunde glücklich sein? Warum bin ich nicht ständig Gesund? Welcher Drucker produziert Geldscheine? Welche App knackt den Lotto-Jackpot für mich? Welche Tablette lässt mich ewig leben?

Also, da bleibt noch viel Arbeit für die Gründer und Entwickler!

Reklame ist doof

Ich bin ja als Netzgestalter auch irgendwie mit Werbung befasst und lebe auch davon, aber – ehrlich gesagt – habe ich ein zwiespältiges Verhältnis dazu. Nur wer viel Geld ausgibt ist gut und wird gekauft? Nee, so sollte es nicht sein. Insbesondere Großkonzerne und Gründer, die Unsummen in Werbung stecken, können dafür ein Vielfaches an Qualität einsparen, da das Produkt nur aufgrund der Bekanntheit gekauft wird. Das ist ungerecht gegenüber den Firmen, die wirklich gute Produkte herstellen. Es sollte doch Im Interesse des Nutzers sein, etwas gutes zu kaufen!? Ist Euch das schonmal aufgefallen, die Produkte werden mit immer tolleren Funktionen angepriesen, aber im Alltag immer schlechter und teurer!?

Mein Vater hatte eine radikale aber auch etwas provinzielle Meinung dazu: „Wozu Werbung, was gut ist, spricht sich ‚rum.“ Das gilt vielleicht noch auf dem Land, für regionale Produkte und Dienstleistungen, aber in Zeiten der Globalisierung zählt das natürlich nicht. Eigentlich ist dieser Gedanke aber gut! Werbung nur noch durch Mund-Zu-Mund-Propaganda. Das ist glaubwürdiger, als Kommentare im Netz, die zum großen Teil manipuliert, geschönt, gelogen, übertrieben, gesteuert, gefälscht sind.

Brauchen wir die Werbung (aus Konsumentensicht)? Nun, ich ich denke nein und bin dafür, Werbung ganz zu verbieten. Sie ist nicht nutzerfreundlich und verzichtbar. Werbeunterbrechungen in Filmen sollten unter Höchststrafe gestellt werden, da sie die Kultur vergewaltigen. Großflächige Plakate, die das Stadtbild zerstören, sollten nicht mehr möglich sein. Werbung im Netz – lenkt massiv von den eigentlichen Informationen ab. Produkte und Dienstleistungen sollten durch Qualität überzeugen, nicht durch Manipulation. Eine Vermischung von Werbung und Inhalten ist grundsätzlich sofort zu unterbinden. Später dann jegliche Werbung. So ganz habe ich das alles noch nicht durchdacht, ich arbeite an einem umfassenden Konzept für eine Welt ohne Werbung. Aber das wird gut! Man könnte die hemmungslose Beeinflussung der Bürger etwas eindämmen und diesen ermöglichen, ein mündigeres und freieres Leben zu führen.

Werbung bedeutet auch, dass Produkte und Dienstleistungen mit einer Geschichte verkauft werden. Das heißt, jemand erfindet eine emotionale Story, um das Produkt besser verkaufen zu können.

Das ist in allen Bereichen so: nehmen wir die Musik: „In dem Lied hat er den Tod seiner Mutter verarbeitet.“ Kaum kennt man die Geschichte, glaubt man, ein wenig davon in dem Lied wiederzufinden und ist überzeugt, ein gutes Lied zu hören. Oder die Geschichte eines Unternehmens, dass in der Garage der Eltern gegründet wurde und heute ein Weltkonzern ist. Klingt das nicht schön? „Das müssen doch nette Leute sein.“

Die Geschichten dienen dazu, einen Mythos zu kreieren, der den Nutzer einlullen soll. Er soll nicht so sehr das Produkt kritisch beäugen – er soll emotional gebunden und verklärt werden. Es ist auch ein Mittel, sich von anderen Produkten abzugrenzen.

Ein Ziel und das Interesse aller Nutzer muss es doch sein, nur noch gute Produkte und Dienstleistungen zu erwerben; also weg mit der Werbung, her mit persönlichen Erfahrungen und Empfehlungen!

Anfrage als temporärer Radiomoderator

<erfindungsmodus_an>Neulich hat mich Radio1 angefragt. Ich sollte ins Studio kommen, meine Lieblingsmusik vorstellen und etwas dazu erzählen. Ich dachte toll, da kann ich wirklich gute Musik einem breiten Publikum vorstellen! Und: das ist eigentlich ein Platz für Promis. Aber ich stelle natürlich gerne meine(gute) Musik vor und helfe mit zur Verbreitung.

Aber dann: was soll ich bloß für Musik auswählen? Mir bleibt nur eine Stunde. Meine liebsten 10; Die 10, die leider noch unbekannt sind und ich gerne bekannt machen möchte? Oder die 10 von denen ich weiß, dass sie beim Publikum gut ankommen? Musik, die sich so tief in meine Seele gräbt, daß ich sie nur in bestimmten Momenten hören kann. Oder die liebsten psychedelischen Stücke, das schrägste, das mir bisher begegnet ist? Oder meine aktuellen Neuentdeckungen? Musik, die mich zum Weinen bringt?  Klassische Elemente in der Popmusik? Oder von allen der erste Platz? Da mir die Aufgabe dann doch zu anspruchsvoll wurde, habe ich abgesagt. Aber jetzt beiße ich mir dafür in den Hintern!</erfindungsmodus_aus>

28. Januar 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Selbstinterpretation

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie man eigentlich die Art nennt, wie ich schreibe, gibt es dafür eine Rubrik, eine Bezeichnung? Nein natürlich nicht! Das kann man nicht in eine Schublade stecken! Oder doch? Es scheint, einen Teil der Beiträge kann man als „Glosse“ bezeichnen.

„Unter einer Glosse … wird meist ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung, einer Zeitschrift und im Fernsehen verstanden.“ (Wikipedia)

Oder im Netz (wundert mich dass die das nicht aufführen)!

Satire? Passt nicht so gut. Polemik, ein bischen. Meinungsbeitrag: sicher! Ich mag es jedenfalls, meine Meinung zu vertreten, Dinge zu vereinfachen, hemmungslos zu übertreiben und trotzdem auf den Punkt zu kommen. Man darf als Leser nicht alles ernst nehmen, aber die Aussage schon! Und man muss aber schon einen Sinn dafür haben, es zu lesen: der Philosoph wird sich angewidert abwenden; der Wissenschaftler kann damit nichts anfangen. Aber der etwas überdurchschnittlich allgemein interessierte, akademische Bürger, mit Humor, in fortgeschrittenem Alter, von Weisheit und Lebenslust geprägt, männlich, mit Geheimratsecken, ausreichendes Sehvermögen, unterbeschäftigt, schon.

Ich weiß, die Zielgruppe ist klein, aber Hauptsache, mir macht es Spaß.

12. Dezember 2018 // Gedanken, Glossen // Kommentar schreiben!