Meine achtziger Klubs

Schankwirtschaften

Risiko – Yorckstraße

Sehr bekannt und beliebter Hedonistentreff. Aber eher eine Eckkneipe. Ich erinnere mich, wie mir auch ein gewisser Herr Bargeld ein Bier über die Theke reichte. Es gibt einen etwas langweiligen Film über den letzten Tag im Risiko (1986)

Oranienbar – Oranienstraße

Eine Schankwirtschaft. War sehr angesagt, aber unter dem Namen O-Bar! Man trank Campari Orange oder Curacao Blue. Hauptsache farbig.  Oder Bier. Hinter der Theke war für Touristen, die keine Ahnung hatten,  ein Spruch auf die Wand gemalt: „No fucking Beck’s“. Der gefällt mir heute noch.

Fischlabor – Frankenstraße

Einer der Läden, die neu und wirklich außergewöhnlich waren. Gemütliche Athmosphäre – das war in den Achtzigern eine Revolution. Aber doch noch mit Neonlicht. Das war das, was man heute Lounge und Chillen nennen würde.

Madonna – Wiener Straße

Eine angesagte „Szenekneipe“ mit guter Musik; war mal eine Zeitlang Treffpunkt mit anderen. Auch Berühmtheiten wurden schon gesichtet. Im Film „Herr Lehmann“ verewigt. Gibt es heute noch!

Das Madonna am Abend. Foto: Facebook.

Ex‘n‘Pop – Schwäbische Straße

War ich nie, obwohl es wohl auch eine Reminiszenz an meinen Lieblingsmoderator war. Aber es waren wohl viele bekannte Persönlichkeiten da und es hat auch eine interessante Geschichte im Hinblick auf vielseitige und moderne Kulturdarbietungen.

Domina Bar – Winterfeldtstraße

Dort ging man hin, wenn der Dschungel oder die anderen geschlossen hatten, also ca. ab 4.00 Uhr. Und man traf die anderen Diskogänger deren Läden geschlossen wurden. „Wo wart Ihr denn heute?“

Ruine -Winterfeldtplatz

Wohl ein Überbleibsel aus den Siebzigern. Ein Punk-Rockiger Schlunzladen, der nur mit viel XXX oder YYY zu ertragen war. Habe ich eher selten besucht, war aber interessant. Info extern

Nomen est Omen. Ein schlimmes Etablissement mit schlechtem Bier, aber relativ bekannt und berüchtigt. // Quelle: kneipenlog.de Foto: Timeline Images/xingxeng

 

Slumberland – Winterfeldplatz

Eine Legende, aber war ich auch selten. Und gibt es heute noch. Auch noch mit Sand auf dem Boden? Hier war früher mal der bis 1978 der Dschungel drin. Benannt nach der vom Vorgängerladen verbliebenen Fototapete mit Szenen aus Disney’s „Dschungelbuch“. Das waren aber noch die Siebziger!

Wirtschftswunder – Yorckstraße

Etwas schrammeliger Laden mit spießigen Fünzigerjahre-Möbeln. Weiß nicht mehr genau, warum der so angesagt war, aber man traf sich öfters dort und ich gebe zu, dass ich zu der Zeit auch einen Nierentisch in der Bude hatte, obwohl ich die 50er hasse! Praktisch auch: daneben war das angesagte Yorck-Kino. Bewundernswert: Beide Läden gibt es heute noch/wieder. Ersterer wurde wohl durch die Kinder übernommen, wie auf wiwu.berlin zu lesen ist. Ein Familienbetrieb in zweiter Generation!

Das Wirtschaftswunder gibt es heute noch – zumindest in Form eines Cafes.

Cafe Rizz – Grimmstraße

Darf natürlich auch nicht fehlen und hat es mittlerweile zu etwas Berühmtheit gebracht, wurde wohl aber 2019 nach vielen Jahrzehnten geschlossen. Damals nicht besonders angesagt, aber ok, und ein Treffpunkt, auch weil es um die Ecke von meiner Wohnung am Kottbusser Damm lag. Und man konnte mit Kumpels Billard spielen. Und die Gegend war schon immer schön, heute als Graefekiez verklärt.

Triebwerk – Flughafenstraße

Etwas angesagte Kneipe in Neukölln, das damals sonst vollkommen uninteressant war. War Schichtleiter in einem Kraftwerk. Nach der Nachtschicht, ca. 6.00 Uhr morgens, gingen wir mit der ganzen Mannschaft noch dorthin, weil nichts anderes mehr auf hatte. Kollege P. spendierte etwas zu rauchen und wir haben uns wunderbar amüsiert und entspannt, bevor es dann doch ins Bett ging. Später war ich mal alleine dort und die hübsche Bedienung interessierte sich ungemein für die Hose, die ich an hatte. Das war eine Hose aus rotem Leder, zusammengehalten durch braune Lederstriemen, die ich mir mal selber geschneidert hatte. Am nächsten Tag brachte ich ihr die Hose; sie ging mit mir ins Nebenzimmer, zog sich – bis auf die Unterhose aus – und zog meine Hose an. Gekauft! Für 80,00 DM oder so. Etwas wenig im Nachinein und vor allem aus heutiger Sicht.

Oma Leidicke – Mansteinstraße

Nicht der coolste Achtziger-Laden, aber eine klassische Institution und sollte daher erwähnt werden. Um die Ecke vom Risiko. Und man musste schon sehr vielseitig sein, um dieses Urgestein genießen zu können. Urige Einrichtung, freundliche Bedienung und gepflegte – äh – Fruchtweine und Liköre. Ekelhaft! Aber ein paarmal war ich da. Und auch diesen Laden gibt es heute noch. Als Leidicke. Aber wohl mit etwas anderem Publikum.

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