Mein digitales Erbe
Während mein Vater uns nach seinem Tod noch mehrere tausend Bücher als sein Vermächtnis überlassen hat (mit deren Einschätzung, Nutzung, Lagerung, Erhaltung, Verteilung, Weiterverwertung, Entsorgung wir ziemlichen Aufwand betreiben mussten), kann ich mein digitales Vermächtnis/Erbe auf einer handlichen Festplatte weitergeben.
Darauf wird dann auch noch viel mehr zu sehen sein, als in der großen Bibliothek jemals zu finden waren: mein gesamtes Schaffenswerk als Netzgestalter, samt der Kommunikation, meine privaten Daten, alle Familienfotos, meine Musiksammlung, meine Filmsammlung. Und dieses digitale Tagebuch. Ein gefundenes Fressen für Biographen, ein viel zu großes Andenken für die Familie.
Worum ich mich noch kümmern muss, ist eine Liste der Passwörter zu sämtlichen Diensten, die ich so genutzt habe. Wahrscheinlich dann als Ausdruck auf Papier. Im Grunde sind das gar nicht so viele. „Soziale Netzwerke“ fand ich immer Scheiße.
Außerdem sind das alles nur Daten ab den neunziger Jahren, als es mit den Rechnern so anfing. Alles vorher muss ich noch digitalisieren. Puh! Aber wer sich dann die Mühe macht, alles durchzuforsten, kann ein wunderbares Psychogramm meiner Persönlichkeit erstellen. Falls das jemanden interessiert.
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